Sich von der Konkurrenz abzuheben ist für Unternehmen mittlerweile eine echte Herausforderung. Egal, wie gut ein Produkt oder eine Dienstleistung sein mag: Nahezu immer gibt es diverse Wettbewerber, die zumindest etwas Ähnliches verkaufen. Anstatt sich nur auf ihr Angebot zu fokussieren, versuchen viele Unternehmen, sich durch eine exzellente digitale Customer Experience abzugrenzen. Eine wichtige, wenn auch oft unterschätzte Rolle, spielt dabei die Search Experience.
Eine fortschrittliche Onsite-Suche kann Unternehmen einen echten Wettbewerbsvorteil verschaffen und ihre Conversions ankurbeln. Das gilt insbesondere für umfangreiche Websites oder Shops mit viel Content. In diesem Blogbeitrag gehen wir darauf ein:
- Wieso sich eine gute Search Experience lohnt.
- Welche Unternehmen in eine Onsite-Suche investieren sollten.
- Was eine gute Onsite-Suche ausmacht.
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Onsite-Suche Definition
First things first: Spezifizieren wir zunächst, was alles mit dem Begriff „Onsite-Suche“ gemeint ist. Die Onsite-Suche bezeichnet die Suchfunktion auf einer Website, mit der Nutzer eben jene Website gezielt nach Inhalten, Produkten oder Informationen durchsuchen können. Die Nutzererfahrung rund um die Suche nennt sich Search Experience. Dazu gehört z. B., wie präzise die Suchergebnisse sind, wie lang die Ladezeiten usw. (mehr dazu lesen Sie hier).
Wieso lohnt sich eine gute Search Experience?
Die Relevanz der Onsite-Suche ist insbesondere im Retail gut erforscht: Laut einer aktuellen Studie empfinden 9 von 10 Verbrauchern eine gute Suchfunktion auf einer Retail-Website als unverzichtbar. 77% von ihnen vermeiden zudem Websites, auf denen sie schon einmal Probleme mit der Suche hatten (Quelle).
So viel zur Erwartungshaltung – in der Realität haben viele Websites in Sachen Search Experience allerdings Nachholbedarf. So finden nur 1 von 10 Verbrauchern mit der Suchfunktion jedes Mal genau das, was sie suchen (ebd.). Das heißt: Unternehmen, die ihre Suchfunktion priorisieren, haben die Chance, sich einen Wettbewerbsvorteil verschaffen. Das gilt nicht für den Retail, wie wir im nächsten Kapitel sehen werden.
Quelle: Google Cloud 2024
Welche Unternehmen sollten in eine Onsite-Suche investieren?
Ob sich die Investition in die Onsite-Suche lohnt, ist wesentlich vom Umfang der jeweiligen Website abhängig. Bei einer überschaubaren Anzahl an Seiten und einer klaren Navigation ist es vollkommen legitim, auf eine Suchfunktion zu verzichten. Wer allerdings eine große Menge an Informationen, Produktdaten oder Content anbietet, für den ist eine gute Search Experience enorm wichtig. Darunter fallen z. B. folgende Unternehmen und Organisationen:
- E-Commerce-Unternehmen aller Art mit einem breiten Produktportfolio.
- Industrieunternehmen, die online Informationen und Handbücher zu ihren vielfältigen Produkten anbieten.
- Bildungsanbieter mit einer großen Bandbreite an Onlinekursen und Webinaren.
- Öffentliche Einrichtungen, die Bürgerinnen und Bürger auf ihrer Website mit aktuellen Informationen versorgen.
- Medien und Nachrichtenportale mit einem kontinuierlich wachsendem Nachrichtenarchiv.
- Jobbörsen und Karriereportale, die ihre Stellenausschreibungen einfach zugänglich machen möchten.
- Und viele weitere!
Was macht eine gute Onsite-Suche aus?
Für eine gute Search Experience gilt es an zahlreichen Stellschrauben zu drehen. Welche Faktoren besonders wichtig sind, hängt von Ihrer Website und Ihrem individuellen Anwendungsfall ab. Grob lassen sich die Merkmale in folgende Kategorien unterteilen: präzise Ergebnisse, kurze Ladezeiten, eine bequeme Nutzung sowie eine klare Darstellung.
1. Präzise Ergebnisse: Nutzer finden genau das, was sie suchen.
Was ist Ihnen bei Ihrer Search Experience besonders wichtig? An erster Stelle steht vermutlich, dass Sie auch das finden, wonach Sie suchen. Das ist leichter gesagt als getan: So liegen präzisen Suchergebnissen hochkomplexe Suchalgorithmen zugrunde.
Eine intelligente Suchfunktion beschränkt sich nicht nur auf Ergebnisse, die exakt mit dem jeweiligen Suchbegriff übereinstimmen. Anstatt dessen versteht sie Bedeutung, Kontext und Intention einer Suchanfrage und liefert die dazu passenden Treffer. Dafür muss der exakte Suchbegriff nicht einmal auf der Seite auftauchen.
Zudem priorisiert sie Ergebnisse nach ihrer Relevanz. Diese macht sie an Faktoren wie der Häufigkeit oder der Position des Keywords (bzw. verwandter Begriffe) fest.
Beispiele für Merkmale einer präzisen Onsite-Suche sind unter anderem:
- Berücksichtigung der Intention: Ein Nutzer sucht nach „Bodenbelag für Lagerhalle“. Die Suche versteht, dass er einen belastbaren und langlebigen Bodenbelag sucht, und schlägt Optionen wie „Industriebodenbeschichtung“, „Epoxidharzböden“ oder „Betonboden mit Oberflächenvergütung“ vor.
- Korrektur von Tippfehlern: Ein Nutzer sucht nach „Hydralikventil“. Die Suche versteht, dass „Hydraulikventil“ gemeint ist und zeigt Ergebnisse zur richtigen Schreibweise an.
- Berücksichtigung von Synonymen: Ein Nutzer sucht nach „Fahrzeuglackierung“. Die Suche erkennt „Autolack“ und „Karosseriebeschichtung“ als alternative Begriffe, und liefert Artikel zu allen drei Keywords.
- Priorisierung relevanter Seiten: Ein Nutzer sucht nach „Türscharnier“. Eine Seite, bei der das Keyword in der Überschrift vorkommt, wird relevanter eingestuft als eine Seite, bei der es lediglich im Fließtext auftaucht. Entsprechend erscheint sie in den Suchergebnissen weiter oben.
2. Kurze Ladezeiten: Nutzer erhalten Suchergebnisse in Sekundenschnelle – oder sogar in Echtzeit
Niemand wartet gerne – nicht an der Supermarktkasse und erst recht nicht im Internet. Je länger die Ladezeit, desto höher die Absprungrate. Lädt eine Seite für fünf Sekunden, haben 38% der Besucher sie bereits verlassen (Quelle).
Auch bei der Verwendung der Suchfunktion erwarten Nutzer schnelle Ergebnisse. Unternehmen, die ihre Search Experience priorisieren, schrauben nicht nur an den Ladezeiten, sondern liefern Treffer in Echtzeit. Das heißt: bereits während eine Person tippt, werden ihr Suchergebnisse angezeigt, ohne dass sie mit der Entertaste bestätigen muss.
Indexbasierte Suche für umfangreiche Websites
Gerade für Websites mit großen Datenmengen, z. B. einem umfangreichen Produktkatalog, Content-Angebot oder Medienarchiv, ist eine hohe Such-Performance eine echte Herausforderung. Hier bietet sich eine indexbasierte Suche an, wie sie beispielsweise die Search und Analytics Engine Elasticsearch bietet. Bei dieser Art von Suche werden Daten nicht Zeile für Zeile in einer Datenbank durchsucht, sondern vorab in Indizes gespeichert und verarbeitet. Das Durchsuchen solch organisierter Datenstrukturen funktioniert sehr viel schneller als die Suche direkt in der Datenbank und eignet sich somit ideal für umfangreiche Informationen.
3. Bequeme Nutzung: Nutzern wird die Suche möglichst einfach gemacht.
Präzise Ergebnisse und kurze Ladezeiten sind die Grundpfeiler einer überzeugenden Search Experience. Darüber hinaus gibt es verschiedene Möglichkeiten, die Onsite-Suche besonders bequem zu machen. Dazu gehören die folgenden Features:
- Automatische Vervollständigung: Nutzer sehen während der Eingabe Vorschläge, die auf häufigen Suchanfragen oder den verfügbaren Inhalten basieren. Dies spart Zeit und reduziert Tippfehler. Tippt jemand „La…“, könnte die Suche automatisch „Laptop“, „Ladegerät“ oder „Laufschuhe“ vorschlagen.
- Facettierte Suche: Besonders bei großen Datenmengen (z. B. in E-Commerce) hilft die facettierte Suche, Ergebnisse gezielt zu filtern. Nutzer können Treffer nach Kriterien wie Preis, Kategorie, Marke oder Bewertung eingrenzen. Bei der Suche nach „Kamera“ wäre es beispielsweise möglich, „Kompaktkameras“, „Systemkameras“ oder eine bestimmte Preisspanne auszuwählen.
- Suchverlauf: Nutzer bekommen ihre früheren Suchanfragen angezeigt und greifen schnell darauf zu, ohne erneut suchen zu müssen. Eine Nutzerin auf einer Jobbörse könnte z. B. alte Suchanfragen wie „Marketing Managerin Berlin“ wiederverwenden.
- Einsatz von Künstlicher Intelligenz: KI macht auch vor der Onsite-Suche keinen Halt! Mit einer KI-basierten Suche können Nutzer einfach eine Fragestellung in das Suchfeld eingeben. Die KI antwortet in natürlicher Sprache – und gibt zusätzlich Links zu den relevanten Seiten an. Auf diese Weise wird die Suche auf Ihrer Website noch nutzerfreundlicher und effizienter.
KI-Suche auf unserer SUNZINET-Website mit Beispiel-Fragestellung
4. Klare Darstellung: Nutzer können die Suchergebnisse schnell erfassen.
Eine klare, übersichtliche Darstellung der Suchergebnisse ist das i-Tüpfelchen einer überzeugenden Nutzererfahrung. Ist die Trefferliste nicht verständlich aufbereitet, frustriert das – da helfen auch die besten Suchalgorithmen nicht. Wesentlich für eine gute Darstellung ist, dass Nutzer die gesuchten Informationen schnell erfassen können. Das wird durch folgende Elemente erleichtert:
- Visuelle Unterstützung: Ergebnisse sollten mit Bildern ergänzt werden, insbesondere in Branchen wie E-Commerce. Ein Bild sagt mehr als tausend Worte und erleichtert die Auswahl. Bei einer Suche nach „rote Schuhe“ sollten neben den Treffern Fotos der verfügbaren Modelle erscheinen.
- Mobile Optimierung: Da ein Großteil der Suchanfragen mobil erfolgt, muss die Darstellung der Ergebnisse auch auf kleinen Bildschirmen perfekt sein. Dazu gehören leicht klickbare Filter und eine scroll-freundliche Navigation.
- Gruppierung der Ergebnisse: Besonders bei komplexen Websites können Wissen in Kategorien wie „Produkte“, „Blogbeiträge“ oder „Häufig gestellte Fragen“ gegliedert werden. Dies macht die Ergebnisse übersichtlicher.
- Highlights und Snippets: Relevante Textstellen oder Produktinformationen sollten direkt hervorgehoben werden, sodass Nutzer nicht lange suchen müssen.
Fazit
Gerade bei umfangreichen Websites ist eine gute Onsite-Suche nicht nur nice-to-have, sondern ein entscheidender Faktor für Nutzererfahrung und Conversions. Unternehmen, die ihre Search Experience priorisieren, verschaffen sich einen Vorteil gegenüber ihren Wettbewerbern. Dazu gehören neben einer hohen Performance und präzisen Suchergebnissen zudem nutzerfreundliche Features sowie eine klare Darstellung der Ergebnisse.
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