Mit 2019 liegt ein aufregendes Jahr hinter uns. Geprägt von Demonstrationen der Klimagegner weltweit, der Gelbwesten in Frankreich oder Regierungsgegnern in Hongkong wird es in den Medien vielfach als das „Jahr der Proteste“ bezeichnet. Mit dem Beginn eines neuen Jahrzehnts herrscht nun Aufbruchsstimmung – im Bereich Digital Design jedoch nicht im eigentlichen Sinne. Nach dem spannendem Jahr 2019 kommt es 2020 zu einer Rückbesinnung auf das Wesentliche. Das Motto „Auffallen um jeden Preis“ wird abgelöst von moderat eingesetzten Farben, gezielten Akzenten in der Typographie und Mindful Design. Lest hier, welche Digital Design Trends das neue Jahr noch bereithält.
1.) Farben – Trend Richtung Minimalismus
Noch 2019 ging es im Digital Design oftmals darum, mit allen Mitteln aufzufallen. Bunte Farben und markante Effekte sollten helfen, aus der Masse hervorzustechen und die Aufmerksamkeit des Nutzers zu fesseln. 2020 ändert sich das. Anstatt starker Farben und Kontraste dominieren Minimalismus sowie großzügige Weißräume. Farben werden in sich schlüssig und besser durchdacht eingesetzt.
Dabei kommt unter anderem die Custom Color Palette zum Einsatz. Sie ermöglicht deinem Unternehmen, Storytelling und Brand Identity durch ausgereifte und konsequente Farbpaletten zu unterstützen. Dadurch entstehen ein hoher Wiedererkennungswert sowie eine deutlich spürbare Kontinuität. Hier ein Beispiel:
In der extremen Ausprägung geht dieser Trend sogar bis hin zur „Monochromacy“, also Einfarbigkeit. Diese sorgt für Simplizität und lenkt die Aufmerksamkeit des Nutzers auf den immer wichtiger werdenden Content, anstatt auf das Design an sich.
2.) Typografie sorgt für Aufmerksamkeit und Struktur
Auch Typografie spielt eine wichtige Rolle bei den Digital Design Trends 2020. Das Zauberwort dabei lautet Contrasting Typography. Damit gemeint sind unterschiedliche Schriftarten in verschiedenen Größen und Stärken, die für eine klare Abgrenzung von Überschriften, Untertiteln, Zitaten, Calls-to-Action etc. sorgen. Dadurch entstehen deutliche Hierarchien sowie ein Fokus auf den wesentlichen Inhalt, wodurch der Nutzer unbewusst geleitet wird. Ein weiterer positiver Effekt sind vielfältige Gestaltungsmöglichkeiten im Design und Storytelling, ohne den Nutzer zu überfordern.
Dabei bevorzugen Digital Designer eine starke, aber simple Typografie. Auch personalisierte Fonts kommen zum Einsatz, um die Brand Identity zu stärken und einen hohen Wiedererkennungswert zu schaffen.
3.) Asymmetrische Layouts & „Broken Grid“ Systeme
In Zeiten von Website-Baukästen und Templates, mit deren Hilfe auch „Laien“ Websites kreieren können, setzen Digital Designer 2020 vermehrt auf Individualität und Authentizität. Durch einzigartige Designs versuchen sie, sich von Standard-Lösungen abzusetzen. Hierfür gibt es eine große Auswahl an Möglichkeiten. Dazu zählt zum Beispiel die ungewöhnliche – aber nicht willkürliche – Anordnung unterschiedlicher Elemente. Zum Einsatz kommen dabei u. a. „Broken Grid Systeme“ und asymmetrische Layouts:
Im Zentrum steht jedoch der User. Im Rahmen des Mindful Designs versuchen Designer zunehmend, auf die Bedürfnisse des Nutzers einzugehen, anstatt ihn ständig mit neuen visuellen Impulsen zu überfluten.
4.) Virtuelle Welt – 3D Design, Animationen & Co.
Dass Digital Designer im Jahr 2020 visuell wieder mehr zur Ruhe kommen, bedeutet nicht, dass sie die Möglichkeiten der digitalen Welt nicht ausschöpfen. Im Trend sind Motion Graphics, Short Clips, 3D Icons oder animierte Logos. Diese sind häufig interaktiv und fesseln so die Aufmerksamkeit des Nutzers, unterhalten ihn und bleiben dadurch im Gedächtnis. Durch den Einsatz solcher Mittel zeigst du außerdem, dass du mit der Zeit gehst und moderne technische Möglichkeiten ausschöpfst.
Auch für Storytelling und das Erschaffen einer Brand Identity lassen sich 3D Animationen und Co. einsetzen. Denn sie helfen, Content durch perfekt passende Illustrationen und Bewegtbild zu unterstützen. Somit wird deine Message besser fass- und erfahrbar. Möglich sind in diesem Zusammenhang zudem „Fluid & Liquid Graphics“. Ihre weichen Übergänge und organischen, dreidimensionalen Formen erwecken einen fließenden und beweglichen Eindruck und erinnern dadurch an die sich immer schneller entwickelnde virtuelle Welt.
5.) Mobile & Seamlessness – Stärker denn je
Im neuen Jahr gilt mehr denn je: Mobile First ist die neue Norm, an der kein Weg mehr vorbeiführt. Der mobile Standard 5G ist auch in Deutschland im Kommen und bringt schnelleres Internet und somit mehr Möglichkeiten für Animationen, Videos sowie interaktiven Content auf mobilen Devices mit sich. Hinzu kommen Smartphones mit größerem Fullscreen-Bildschirm, die Änderungen im Erscheinungsbild und in der Interaktion mit Apps, Websites und Co. erfordern.
Aber auch Wearables wie Smart Watches oder Armbänder verlangen nach neuen Design-Standards. Vereinzelt wird bereits der Rückgang von Smartphones vorausgesagt – der Trend geht hin zur „Seamlessness“. Das bedeutet, dass digitale Devices so gut in den Alltag integriert werden, dass der Nutzer kaum noch bemerkt, dass er sie trägt oder mit ihnen interagiert. Hier sind Digital Designer gefragt, sich bei der Gestaltung vermehrt von den klassischen Gestaltungsmitteln des Web Designs zu lösen sowie fachübergreifend und multidisziplinär zu denken.
Fazit
Mit 2020 bricht aus Design-Sicht wieder ein spannendes Jahr an. Während Ausnahmen wie immer die Regel bestätigen, geht die allgemeine Tendenz hin zu schlichteren, zurückgenommenen Designs. Denn viele Menschen haben Angst vor den immer rasanteren und nicht vorhersehbaren Entwicklungen und fühlen sich von der Technik überfordert. Im Digital Design führt das zu einer zunehmenden Abkehr von ausgefallenen und experimentellen Designs, die dem Content und der nahtlosen Interaktivität den Vorrang lassen. Aber es entsteht auch die Notwendigkeit, sich als Digital Designer ganzheitlicher mit den zu gestaltenden Inhalten und Interaktionen zu beschäftigen, um Unternehmen im Prozess der Digitalen Transformation weiterzubringen.
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