Die wichtigsten Webdesign-Trends 2017

Linnea Erlich, Creative Consultant & Senior UX Designer

Insgeheim gefällt jedem der Blick in die Glaskugel: Was bringt uns das junge Jahr 2017? Welche Trends werden uns begleiten, welche veralteten Looks und Prozesse können wir endgültig in die Schublade packen und worauf dürfen wir uns freuen?

Idealerweise geht man die Optimierung einer Website bereits mit einem Bewusstsein für die Zukunft an, damit man für die nächste Zeit gut vorbereitet ist und nicht im nächsten Jahr erneut auf einer veralteten Website sitzt. Deshalb haben wir die wichtigsten Trends und Prognosen für 2017 zusammengefasst:

Von Mobile First zu Mobile Only

Sehr viele Websites sind noch nicht einmal responsive. So mag es vielleicht gewagt sein, im Designprozess nicht nur von Mobile First sondern sogar von Mobile Only zu reden. Aber Websites werden immer häufiger auf Mobilgeräten genutzt. Daher wäre es fatal, den mobilen Usecase, zumindest nicht von Anfang an, mitzudenken und als erste Priorität zu behandeln. Paradox, Verzeihung, Parallax: Aufwändige Scroll-Erlebnisse bleiben dennoch beliebt.

Klares Design, aber mit Charakter

In den letzten Jahren ließ man übertrieben realistische Darstellungen im Web – man denke an PDFs als Bücher im Regal – dem klaren, aber extrem schlichten Flat Design weichen. Nun ist man wieder an dem Punkt angekommen, dem User eine leichtere Bedienung durch die Wiedereinführung von physischen Elementen zu ermöglichen, z. B. durch Überlappungen, Schattenwürfe und kräftige Farben: dem Material Design. Das geht einher mit dem willkommenen Effekt, dass, nachdem Websites anfingen fast alle gleich auszusehen, jetzt auch wieder mehr Charakter im Webdesign Einzug hält.

Chatbots und das Conversational User Interface

2017 beginnt, sich immer mehr wie ein Science-Fiction-Film anzufühlen: mit künstlicher Intelligenz, die uns in Form von smarten Geräten, Sprachsteuerung und Chatbots umgibt. Der User wird noch natürlicher mit digitalen Anwendungen umgehen. Hierbei geht es in Zukunft weniger um die einseitig aufbereitete Informationsstrukturierung seitens der Website-Gestalter, sondern vielmehr um die Möglichkeit der Interaktion des Users, dem Conversational User Interface.

Lauter, mutiger, individueller

Am Minimalismus muss man sich wohl immer erst sattsehen, bevor man wieder den Schritt in eine mutigere Design-Richtung wagt. Es lohnt sich: Durch buntere, kontrastreiche Farbwelten und ungewöhnliche Typographie-Kombinationen wirkt man der sich immer weiter verringernden Aufmerksamkeitsspanne der User entgegen. Dies schafft man auch durch die Verwendung von individuellen, authentischen Bildern, Grafiken und Icons, statt generischer Stock-Fotos.

Wir Designer freuen uns jedenfalls auf die kommende Zeit, die mehr Freiheit, mehr Abwechslung und einen erfrischend mutigen Look verspricht. 2017, wir kommen!